Historische Bauten und Ortssymbole

Bauten mit Historie

In Waldfeucht ist Geschichte erlebbar. Insbesondere die historische Stadtbefestigung, die „Motte Bolleberg“, Kirchen, Kapellen und das Schlösschen zeugen von längst vergangenen Zeiten.

Die historische Stadtbefestigung in Waldfeucht

Bereits im Jahr 1200 entstand die Stadtbefestigung, die nach 1370 ihre heute noch erkennbare Form erhielt. Wall, Graben und zwei Stadttore umringten den Ortskern. Im zweiten Weltkrieg wurden die Stadttore zerstört und große Teile des Ortes. Der historische Ortgrundriss, Wall und Graben blieben aber erhalten. Heute können Spaziergänger in einem Rundweg durch Heckenwege und Bauerngärten die alte Stadtbefestigung erkunden.

 

Die „Motte Bolleberg“ in Brüggelchen

Zum Schutz vor Normanneneinfällen wurde die Motte als ehemalige befestigte Hofanlage Ende des 9. Jahrhunderts in einem Sumpfgebiet angelegt. Dabei stand die Hauptburg, die zum Wohnen und zur Verteidigung diente, auf einem künstlichen Turmhügel, der von einem Wassergraben umgeben war. Die zugehörigen Wirtschaftsgebäude wurden auf dem Vorburggelände ebenfalls durch Gräben gesichert.

Das „Schlösschen“ in Waldfeucht

Das Schlösschen, heutiger Sitz der Gemeindeverwaltung und beliebter Ort für standesamtliche Trauungen, ist ein 2-geschossiger Backsteinbau in 9 Achsen aus dem 17. und 18. Jahrhundert mit vorgelagerten Wirtschaftsgebäuden. Im 13. Und 14. Jahrhundert fand sich an dieser Stelle die Burg der Herren von Waldfeucht. Sie bildete die Nordecke der ehemaligen Stadtbefestigung und war rundum, auch gegen den Ort, mit Gräben befestigt.

St. Jans-Klus in Haaren

Die St.-Jans-Klus entstand vermutlich im 8./9. Jahrhundert als Taufkirche. Im Jahr 1328 erhielt sie als „uralter Wallfahrtsort” einen Ablassbrief aus dem damaligen Sitz des Papstes in Avignon. Das jetzt als Café genutzte Gebäude aus dem 17./18. Jahrhundert diente von 1804 bis 1824 als Pfarrkirche für Haaren.
In unmittelbarer Nähe befindet sich auf niederländischem Gebiet ein römisch-fränkisches Gräberfeld.

Kirchen und Kapellen

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Pfarrkirche St. Josef

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Wallfahrtskapelle „Maria-Lind“

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Pfarrkirche St. Lambertus

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Marienkapelle „Zuflucht der Sünder“

Marienkapelle Zuflucht Der Sünder

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Pfarrkirche St. Clemens

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Marienkapelle Hontem

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Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

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Marienkapelle

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Kirche Herz Jesu

Pfarrkirche St. Josef (Bocket, Kirchstraße)

dreischiffiger neugotischer Bau
1877 – 1889 nach Plänen von Lambert von Fisenne errichtet an Stelle einer Kapelle des 16. Jahrhunderts
mit denkmalgeschützter Orgel (1892) aus der Werkstatt Müller, Reifferscheid

Pfarrkirche St. Lambertus (Waldfeucht, Brabanter Straße)

dreischiffige spätgotische Backstein-Basilika
um 1500 nach einem Stadtbrand unter Verwendung romanischer Vorgängerbauteile errichtet an der Stelle einer merowingischen Hallenkirche (9. Jahrhundert)

Marienkapelle Zuflucht Der Sünder

Marienkapelle („Zuflucht der Sünder“)

spätbarocker Saalbau (1772) mit polygonalem Chor
vielbesuchte Gebets- und Andachtsstätte

Feldkapelle (Waldfeucht, Kapellenstraße)

Marienkapelle (Brüggelchen, Dorfstraße)

Saalbau (1846) mit Barock-Altar

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (Haaren, Johannesstraße)

erbaut 1821 – 1824 als einschiffiger neuromanischer Bau
1913/1914 durch ein neugotisches Querschiff erweitert
mit denkmalgeschützter Klais-Orgel (1925/26), einem der letzten unveränderten Orgelwerke mit pneumatischer Traktur

Pfarrkirche St. Clemens (Braunsrath, Am Kirchplatz)

dreischiffiger neugotischer Bau
1858/59 nach Plänen des Kölner Kirchenbaumeisters Vincenz Statz an der Stelle älterer Vorgängerbauten (urkundlich erwähnt 1202) errichtet

Wallfahrtskapelle „Maria-Lind“ (Braunsrath, Maria-Lind)

einfacher Saalbau (1749) mit Gnadenbild aus dem 17. Jahrhundert
bedeutende Marien-Wallfahrtsstätte der Region
mit benachbartem Klarissen-Kloster und Kloster-Kirche

Ortssymbole

Die Ortssymbole der Orte Waldfeucht, Haaren und Bocket sind Bronzeplastiken, die ihre jeweiligen Dorfbewohner charakterisieren sollen. Sie greifen humorvoll das auf, wofür die Bewohner bei den umliegenden Dörfern in der Vergangenheit bekannt waren. So wurden die Waldfeuchter von allen anderen „Vöchter Schörskaarschörjer“ (Waldfeuchter Schubkarrenschieber) genannt, die Haarener „Kluser Pappmule“ (Haarener Milchsuppenmäuler) und die Braunsrather „Röer Sennengsbük“ (Braunsrather Molkebäuche).

Die Waldfeuchter haben ihren Namen vor allem der Tatsache zu verdanken, dass der Ort seit jeher viele schmale Gassen hatte. Die Schubkarre war für alle Bauern und Gewerbetreibenden des Ortes das wichtigste und unentbehrlichste Transportfahrzeug. Den „Vöchter Schörskaarschörjer“ findet man in der Brabanter Straße am Kreisverkehr. Die „Kluser Pappmule“ an der Brauereistraße in Haaren erzählen die Geschichte, dass die Haarener täglich ihre „Papp“ – eine kräftige Milchsuppe mit verschiedensten Einlagen – aßen, während die „Roer Sennengsbük“ angeblich aus übertriebener Sparsamkeit Molke – ein Nebenprodukt der Butterproduktion – getrunken haben. Zufrieden machte es sie allemal. Zumindest sehen die Sennengsbük in der Clemensstraße so aus.