Für den Krisenfall gewappnet

Der russische Überfall auf die Ukraine seit Februar 2022 erleben hautnah mit. Verbunden damit sind die Sanktionen und Gegenmaßnahmen, welche sehr schnell auch Auswirkungen auf das gesellschaftliche und persönliche Leben eines jeden Einzelnen in Deutschland zur Folge haben.

Wie steht es um unseren Wohlstand? Wie gehen wir mit den Menschen um, die aus Angst zu uns kommen? Können wir die Preise für Energie und Nahrungsmittel noch bezahlen?
Was machen wir, wenn tatsächlich für längere Zeit der Strom ausfällt? Erreichen wir dann Geschäfte, Versorger, Gemeinde, Rettungsdienste? Wo erhalte ich gesicherte Informationen? Und, und, und…

Zahlreiche Fragen, die uns in bedrückender Weise beschäftigen. Sichere und verlässliche Antworten erhalten wir kaum und wenn, dann verwirren sie oft mehr, als sie helfen. Der Staat in Form von Bund, Land und Gemeinde kann nicht für alle möglichen Szenarien Lösungen für jeden von uns vorhalten. Ein jeder kann aber selber mithelfen, dass eine mögliche Krisenlage besser bewältigt werden kann. Nutzen Sie bitte gerne diese Hinweise für sich, und schauen Sie bitte auch einmal zu Ihren Nachbarn. Die nachfolgenden Informationen lege ich Ihnen ans Herz und möchte es bei diesen einleitenden Sätzen belassen.

Vorsorge für einen flächendeckenden Stromausfall
Wenn der Strom flächendeckend über mehrere Tage ausfällt, spricht man von einem „Blackout“. Angesichts des Ukraine-Krieges mit ausgelöster Gas-Mangellage und den Auswirkungen auf die Stromversorgung hat die Angst vor einem solchen Blackout in Deutschland zuletzt stark zugenommen. Experten stufen die Blackout-Gefahr unterschiedlich ein, sodass es schwierig ist, eindeutige Aussagen zu treffen. Auch die Gemeinde Waldfeucht hat ein Konzept erarbeitet, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Dieses wird kontinuierlich nach Lage angepasst. Allerdings ist die Gemeinde auch darauf angewiesen, dass Privathaushalte Vorkehrungen treffen.

Vorrats-Empfehlungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
Um die Auswirkungen eines Stromausfalls für den Einzelnen zu reduzieren, sollte sich jeder Haushalt so vorbereiten, dass er einige Tage ohne Hilfe von außen auskommt.

• Legen Sie sich ausreichende Vorräte an Trinkwasser, haltbaren Lebensmitteln und ggf. Babynahrung sowie Hygieneartikel an.
• Das Licht von Kerzen, Taschen- oder Campinglampen (mit den erforderlichen Batterien und Gaskartuschen) kann im Ernstfall dafür sorgen, dass Sie sich zu Hause, auch nach Einbruch der Dunkelheit, noch sicher orientieren können.
• Mit einem Campingkocher können kleinere Mahlzeiten zubereitet werden.
• Sorgen Sie für eine ausreichende Ausstattung Ihrer Hausapotheke – verordnete Medikamente nicht vergessen.
• Treffen Sie Vorkehrungen, um Ihre pflegebedürftigen Angehörigen notfalls für einige Zeit selbst pflegen zu können. Nehmen Sie bei Bedarf Kontakt zu den Pflegediensten auf.
• Es gibt Radios, die Batterien oder Akkus sowie manuell, mit einem Dynamoantrieb und einer Handkurbel funktionieren. Gleiches gilt für Taschenlampen. Der Freizeit- und Campinghandel hält eine Vielzahl von Geräten bereit, die in solchen Situationen hilfreich sind.
• Mithilfe eines batteriebetriebenen Radios oder auch des Rundfunkgerätes im Auto bleiben Sie über Informationen des behördlichen Krisenstabes und der Stromversorger auf dem Laufenden.
• Achten Sie darauf, dass die Akkus an Ihren Notebooks, Mobiltelefonen, Telefonen etc. geladen sind oder halten Sie geladene Ersatz-Akkus bereit.
• Solarbetriebene Batterieladegeräte oder Powerbanks können bei Stromausfall auch eine Hilfe sein.
• Tanken Sie Ihr Auto immer rechtzeitig, da auch Tankstellen ohne Strom nicht funktionieren.
• Denken Sie daran, Bargeld zur Verfügung zu haben, da bei Stromausfall auch die Geldautomaten nicht mehr funktionieren

Ausfall der Heizung
Wer einen Kamin oder Ofen hat, sollte einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz angelegt haben. Prüfen Sie, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in Ihrem Zuhause möglich ist. Lassen Sie sich dazu von Fachleuten beraten. Schließen Sie einen stillgelegten oder neuen Ofen nur mit Zustimmung Ihres Schornsteinfegers wieder bzw. neu an. Achtung! Bei gasbetriebenen Heizquellen achten Sie unbedingt darauf, dass Sicherheitsvorkehrungen wie zum Beispiel eine Sauerstoffmangel- und Zündsicherung bei dem Gerät vorliegen. Ein sogenannter CO₂-Warnmelder erhöht Ihre Sicherheit. Auch mit warmer Kleidung und Decken lässt sich die Heizung eine Zeit lang ersetzen. Wählen Sie möglichst nur einen Raum zum Aufenthalt und halten Sie die Türen geschlossen, damit Wärme nicht entweichen kann. Achten Sie jedoch trotzdem darauf, regelmäßig zu lüften! Besonders wenn Sie beispielsweise Kerzen als alternative Lichtquelle nutzen, ist eine regelmäßige Erneuerung des Sauerstoffgehalts in Ihren Räumen wichtig. Sie besitzen einen Campingwagen? Diese könnte alternativ genutzt werden, da viele Modelle autark vorbereitet sind!

Kommunikation bei einem flächendeckenden Stromausfall
Im Fall eines Stromausfalls wird mit einigen Stunden Verzögerung das Telefon Festnetz nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Mobilfunknetze sind zum Teil nicht Notstrom versorgt. Darüber hinaus zeigt die Erfahrung, dass die Mobilfunknetze bei außergewöhnlichen Ereignissen schnell überlastet sind. Deswegen sollte im Fall eines Stromausfalls das Telefonieren auf das Nötigste beschränkt werden. Damit kann unter anderem vermieden werden, dass die Kommunikationsnetze überlastet und Polizei sowie Feuerwehr in Notfällen nicht mehr erreicht werden können. Sollten Informationen an die Bevölkerung notwendig sein, werden diese in allen Ortschaften ausgehangen oder es erfolgen Lautsprecherdurchsagen mithilfe der Feuerwehrfahrzeuge. PMR-Funk kann im Katastrophenfall als Bürgernotfunk genutzt werden, um nach Stromausfällen die Kommunikation aufrechtzuerhalten, da er unabhängig vom öffentlichen Netz funktioniert. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt die Bevorratung von Funkgeräten, um Informationen auszutauschen und Brücken zu Hilfsorganisationen zu bauen, da Polizei und Feuerwehr eigene Funknetze besitzen. Die Geräte können mit Ersatzbatterien, Solar- oder Kurbelradios betrieben werden, und eine Vorab-Absprache von Kanälen mit Nachbarn verbessert die Effektivität.

„Notmeldestelle“ als Anlaufstelle für Notfälle
In der Gemeinde Waldfeucht werden im Falle eines „Blackouts“ die örtlichen Feuerwehrgerätehäuser besetzt. Hier steht die Feuerwehr für Notfälle als Ansprechpartner bereit. Sollte z.B. das Mobilfunknetz ausfallen, kann ein Notruf über Funk durch die Feuerwehr abgesetzt werden.
Wir bitten darum, die Feuerwehrgerätehäuser nur in wirklichen Notfällen aufzusuchen, um die Arbeit der Feuerwehr nicht zu behindern!

Notfallbesetzung im Rathaus
Das Rathaus wird im Falle eines „Blackouts“ durch eine Notfallbesetzung erreichbar sein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternehmen Ihre Anfragen vor Ort entgegen. Bitte beachten Sie auch hier, dass bei einem „Blackout“ nur unaufschiebbare Angelegenheiten abgeklärt werden sollen.

Nutzung der Kanalisation
Die Gemeinde Waldfeucht bittet darum, bei einem flächendeckenden Stromausfall möglichst wenig Abwasser in die Kanäle zu leiten, da auch die Pumpwerke strombetrieben sind und im Ernstfall ausfallen.
Diese Aufzählungen können Sie beliebig erweitern. Schnell merken Sie, wie abhängig Sie von elektrischer Energie sind.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen alle BürgerInnen sensibilisieren eigene Vorkehrungen zu treffen, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein.
Weitere wertvolle Informationen und Tipps erhalten Sie auf der Seite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe www.bbk.bund.de.