Zurück ins 4. Jahrtausend vor Christus – wo Waldfeuchts Geschichte beginnt.
Siedlungsspuren und vorgeschichtliche Begräbnisplätze belegen die Anwesenheit von Menschen im Gemeindegebiet Waldfeucht seit dem 4. Jahrtausend vor Christus. Zu dieser Zeit wurden unsere Vorfahren sesshaft und begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Nach derzeitigem Stand der Forschung sind die heutigen Ortschaften der Gemeinde entweder fränkische Siedlungen des 6./7. Jahrhunderts oder sie entstanden als Rodesiedlungen im 9./10. Jahrhundert. Alle finden bereits in Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts Erwähnung.
Günstiger Standort, fruchtbarer Boden, florierende Wirtschaft
Schon im 13. Jahrhundert war Waldfeucht ein bedeutender Ort weit über die heutigen Gemeindegrenzen hinaus. Als „Stadt“ besaß Waldfeucht Marktrechte. Wesentlich zu dieser Entwicklung beigetragen hat die günstige Lage: Denn Waldfeucht lag ebenso an der Römerstraße Heerlen-Xanten wie an der Straße, die von Heinsberg durch das Echter Bruch ins Maasland führte. Das machte Waldfeucht für die rivalisierenden Herrschaften Geldern, Burgund Brabant und Heinsberg jahrhundertelang zu einem sehr begehrten und umkämpften Standort. Die heute durch Heckenwege und Bauerngärten geprägten Befestigungsanlagen rund um Waldfeucht, die aus Wall, Graben und zwei im letzten Krieg zerstörten Stadttoren bestanden, sind Zeugen dieser bewegten Zeiten.
Grundlage für ein reges Wirtschaftsleben bildeten im Mittelalter der Waldreichtum und die fruchtbaren Ackerböden der Gemeinde. Schon sehr früh ließen sich Handwerks- und Handelsbetriebe in Waldfeucht nieder, von denen das Gerber- und das Braugewerbe bis in die Neuzeit betrieben wurden. Das Schlosser- und Schmiedehandwerk stand im 16. Jahrhundert in Waldfeucht in voller Blüte. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde in Waldfeucht auch die Leinen- und Samtweberei betrieben.
Durch die Grenzziehung, die der Wiener Kongress im Jahre 1815 festlegte, wurde ein in Jahrhunderten gewachsener Kultur- und Wirtschaftsraum zerschnitten. Waldfeucht wurde Teil der preußischen Rheinprovinz und Grenzort. Durch die Öffnung der europäischen Binnengrenzen am 1. Januar 1993 ergaben sich jedoch wieder neue Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde Waldfeucht.
Chronik der Gemeinde
ab 4000 v. Chr.
um 400 v. Chr.
Einwanderung der Eburonen
um 400 v. Chr.
53 v. Chr.
Cäsars Legionen vernichten die Eburonen; Germanenstämme werden angesiedelt. (Cugerner im Gebiet Waldfeucht)
0 - 400 n. Chr.
Römische Verwaltung, die röm. Staatsstrasse Heerlen Xanten berührt Waldfeucht
0 - 400 n. Chr.
um 500
Franken besiedeln den Raum Waldfeucht
ab 700
Iro schottische Mönche missionieren den Raum Waldfeucht
ab 700
800 - 900
Normanneneinfälle, Niederungsmotten werden als Flieh und Wehranlagen angelegt
1144
Brüggelchen urkundlich erwähnt, Frilinghoven (1147), Obspringen (1170), Braunsrath und Hontem (1202), Haaren (1217), Waldfeucht (1240), Bocket (1276), Löcken, Schöndorf und Selsten (1277)
1144
1202
Waldfeucht wird mit Wall und Burg befestigt. Nach der Chronik des Jesuiten Johannes Kritzraed kamen 1202 zwei Brüder, Waltherus und Johannes, Ritter von Vucht aus dem Maasland bei S´Hertogenbosch, nach einem schweren Krieg zwischen Holland und Brabant "verhergt und verderpt oder müd zu wohnen" nach Waldfeucht, erhielten den Ort als Lehen und befestigten ihn mit einem Wall und einer Burg
1227
Waldfeucht gehört zum Hofverband Altena (NL) und besitzt Marktrecht
1227
1328
10 Bischöfe unterzeichnen in Avignon einen Ablassbrief für die "St. Jans Klus", Haaren
1370
Waldfeucht gehört zum Herzogtum Brabant, die Stadtbefestigung erhält ihre heute noch erkennbare Form
1370
1420
Johannes I. von Heinsberg erhält Waldfeucht als erbliches Lehen
1433
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Waldfeucht erhält eine neue Sat-zung
1433
1484
Waldfeucht gehört zum Herzogtum Jülich
1480, 1499, 1510, 1542 u. 1570
Feuersbrünste in Waldfeucht
1480, 1499, 1510, 1542 u. 1570
1500
Die durch einen Brand zerstörte Pfarrkirche St. Lambertus wird unter Verwendung fränkischer und romanischer Vorgängerbauteile als spätgotische Backsteinbasilika errichtet
1540 - 1550
In Waldfeucht besteht eine reformierte Gemeinde
1540 - 1550
1578
Die Schlossmacherzunft Waldfeucht wird gegründet
1797
Braunsrath, Haaren und Waldfeucht sind Bürgermeistereien (Mairie) im Kanton Heinsberg des Departements de la Roer
1797
1801
Waldfeucht, das bis dahin zum Bistum Lüttich gehörte, kommt zum Bistum Aachen
1815
Waldfeucht kommt zu Preußen und wird Grenzort
1815
1935
Bildung des Amtes Waldfeucht mit den Bürgermeistereien Braunsrath, Haaren, Saeffelen und Waldfeucht
1945
Kriegszerstörungen, Stadttore werden gesprengt
1945
1969
Saeffelen scheidet aus dem Amt Waldfeucht aus
1972
Gemeinde Waldfeucht wird aus dem Amt Waldfeucht gebildet
1972
1989
Waldfeucht erhält Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden"
13.04.1992
Erdbeben im Kreis Heinsberg
13.04.1992
31.12.1992
Die Grenzen werden geöffnet, das Zollamt Waldfeucht wird aufgehoben
2010
Ort Waldfeucht gewinnt Silbermedaille im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
2010
21.12.2016
Gründung des Vereins Lokale Aktionsgruppe "Westzipfelregion e. V." zwischen den Gemeinden Gangelt, Selfkant, Waldfeucht und der Stadt Heinsberg
01.08.2018
Gründung des Gesamtschulzweckverbands Heinsberg-Waldfeucht
01.08.2018
Gemeinde Waldfeucht
Lambertusstr. 13
52525 Waldfeucht
Tel: +49 2455 399-0
Telefax: +49 2455 399-177
E-Mail: gemeinde@waldfeucht.de
Internet: www.waldfeucht.de